Die Veranstaltungsreihe «Frauen in MINT» verfolgt das Ziel, Frauen in den Bereichen Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik (MINT) zu fördern, zu vernetzen und sichtbar zu machen. Centris engagiert sich als Gastgeberin aktiv für mehr Diversität und Chancengleichheit in der Tech-Branche – und schafft dadurch eine Plattform für Austausch, Inspiration und gegenseitige Unterstützung.
Was erwartet der Arbeitsmarkt wirklich?
Im Zentrum des Abends stand die Frage: Welche Fähigkeiten braucht die Arbeitswelt von morgen? Das Impulsreferat von Michelle Beacock (AOAIO AG) zeigte auf, wie sich die Arbeitswelt durch Digitalisierung, KI und neue Arbeitsformen verändert. Während früher analoge, lokale und hierarchische Strukturen dominierten, sind heute digitale, flexible und «always on»-Arbeitsmodelle gefragt. Für die Zukunft werden hybride, grenzenlose und sinngetriebene Arbeitsformen prognostiziert. Gefragt sind vor allem Kompetenzen wie kritisches Denken, Kreativität, digitale Souveränität, lebenslanges Lernen, Empathie, Resilienz, Problemlösungsfähigkeit, Innovationsgeist und Kollaborationsfähigkeit. Die Zukunft gehört denjenigen, die bereit sind, sich immer wieder neue Fähigkeiten anzueignen und sich flexibel weiterzuentwickeln.
Was sagen die Expertinnen?
In der Podiumsdiskussion mit den HR-Leiterinnen Olga Rosa (Ypsomed AG) und Jsabella Stampfli (Centris AG) wurde deutlich, wie stark die Digitalisierung und der Einsatz von künstlicher Intelligenz den Wandel im HR-Bereich und in der Arbeitswelt vorantreiben. Beide Expertinnen berichteten aus ihrer Praxis, dass der Fachkräftemangel weiterhin eine zentrale Herausforderung darstellt – insbesondere im IT-Sektor, in dem aktuell ein Arbeitgebermarkt herrscht. Das bedeutet, dass Unternehmen zwar zahlreiche Bewerbungen erhalten, die wirklich passenden Talente jedoch rar und stark umkämpft sind.
Die Bewerbungsprozesse werden zunehmend digitalisiert und flexibler gestaltet. So setzen Unternehmen vermehrt auf Online-Assessments, digitale Kompetenztests oder virtuelle Interviews, um die Fähigkeiten und Potenziale von Bewerbenden zu erfassen. Dadurch können Kompetenzen unabhängig von klassischen Lebensläufen oder formalen Abschlüssen bewertet werden. Bewerbende haben die Möglichkeit, ihre Stärken direkt und praxisnah zu zeigen, beispielsweise durch die Teilnahme an Coding-Challenges oder die Präsentation von Projekten in digitalen Portfolios.
Ein weiteres zentrales Thema war die Informationsverarbeitung im digitalen Zeitalter. Die Expertinnen wiesen darauf hin, dass es angesichts der Vielzahl digitaler Tools und der Möglichkeiten von KI immer schwieriger wird, echte von manipulierten oder gefälschten Informationen zu unterscheiden. Dies betrifft insbesondere Bewerbungsunterlagen, die heute häufig mit KI-Tools erstellt oder optimiert werden. Unternehmen stehen daher vor der Herausforderung, die Authentizität und die tatsächlichen Kompetenzen der Bewerbenden zuverlässig zu prüfen, wie etwa durch gezielte Nachfragen im Vorstellungsgespräch, praktische Aufgaben oder die Überprüfung von Referenzen. Auch im Arbeitsalltag ist kritisches Denken gefragt, um Informationen aus verschiedenen Quellen zu bewerten und KI-generierte Inhalte sowie Fake News zu erkennen.
Abschliessend wurde betont, dass trotz aller technologischen Fortschritte menschliche Fähigkeiten wie Kommunikation, Teamarbeit, Präsentationstechnik, Problemlösungskompetenz und Führungsqualitäten weiterhin unverzichtbar sind. Eine Unternehmenskultur, die Fehler zulässt und Entwicklung fördert, ist entscheidend – denn Lernen ist heute ein integraler Bestandteil der Arbeit. Flexibilität und die Bereitschaft zur kontinuierlichen Weiterentwicklung sind dabei zentrale Erfolgsfaktoren.
Wie gestaltet sich der Arbeitsalltag bei Centris?
Ein Erfahrungsbericht zum Arbeiten bei Centris bot den Teilnehmenden wertvolle Einblicke in die Unternehmenskultur sowie in konkrete Initiativen zur Förderung von Diversität. Bianca Capol, Release Managerin bei Centris, schilderte eindrücklich, wie das Unternehmen seine Mitarbeitenden aktiv unterstützt und ein familiäres Umfeld schafft, das von Wertschätzung und Offenheit geprägt ist.
Besonders hervorgehoben wurde, dass Centris vielfältige Entwicklungsmöglichkeiten bietet – sowohl durch interne Weiterbildungen als auch durch die Transformation zur agilen Organisation. Mitarbeitende können sich in neue Rollen und Aufgabenfelder entwickeln und werden dabei individuell begleitet. Das Prinzip «Centris first» – bei dem interne Talente gezielt gefördert und bei der Besetzung neuer Positionen mitberücksichtigt werden – wird unabhängig vom Geschlecht gelebt und zeigt sich in einer inklusiven und unterstützenden Atmosphäre.
Auch die Arbeitsbedingungen bei Centris wurden als besonders attraktiv beschrieben. Flexible Arbeitszeiten, Sportangebote, regelmässige Events und verschiedene Unterstützungsleistungen tragen dazu bei, dass sich Mitarbeitende wohlfühlen und ihre Potenziale entfalten können. Mitwirkung und Eigeninitiative sind ausdrücklich erwünscht, denn Centris setzt auf eine Kultur, in der Mitarbeitende ihre Ideen einbringen und aktiv mitgestalten können.
Die Teilnehmenden erfuhren zudem, dass Fehler als Lernchance betrachtet werden und die kontinuierliche Weiterentwicklung Teil der Unternehmenskultur ist. Gerade in Zeiten des Wandels und der Digitalisierung legt Centris grossen Wert darauf, ihren Mitarbeitenden Sicherheit und Perspektiven zu bieten. Das macht Centris als Arbeitgeberin besonders attraktiv für Frauen in MINT-Berufen, die ein unterstützendes und innovatives Umfeld suchen.
Was machte den Anlass besonders?
Neben den fachlichen Impulsen bot der Abend auch Raum für Begegnung, Austausch und Networking. Nach der herzlichen Begrüssung durch Centro, den Roboter-Hund, gab es einen Firmenrundgang und ein Apéro. Beim Networking hatten die Teilnehmenden die Möglichkeit, neue Kontakte zu knüpfen und sich über ihre Erfahrungen auszutauschen. Die Rückmeldungen waren durchweg positiv: Viele sprachen von einem «ermutigenden» und «inspirierenden» Abend, der Lust auf mehr macht. Und es gab sogar ein «very impressive!».
Wie geht es weiter?
Centris wird sich auch künftig für die Förderung von Frauen in MINT einsetzen. Der nächste MINT-Anlass dieser Reihe findet am 11.Dezember 2025 in der Scintilla statt: https://www.sotechnetwork.ch/agenda/frauen-in-mint/.